Kommissionen aus ehemaligen Patient:innen (Erfahrungsberater:innen), Angehörigen, Fachpersonen und Wissenschaftler:innen

Bei der Planung und Durchführung der FIAT-Studie ist uns ein enger Austausch zwischen Forschenden, Betroffenen und externen Fachpersonen wichtig. Deswegen haben wir vier Kommissionen ins Leben gerufen, die sich aus ehemaligen Patient:innen, Eltern von Betroffenen, externen Fachpersonen und führenden Wissenschaftler:innen zusammensetzen. Über die gesamte Zeit der FIAT-Studie und schon seit der Planung werden diese Personen in die FIAT-bezogenen Prozesse miteinbezogen. So erfüllt die FIAT-Studie nicht nur wissenschaftlichen Standards, sondern integriert zudem Erfahrungen und Wünsche derjenigen, die direkt oder indirekt von Anorexia nervosa betroffen waren oder sind. Der Blick von Fachpersonen und erfahrenen Spezialisten, die in anderen Settings Menschen mit dieser Erkrankung behandeln, ergänzt denen der Erfahrungsberater.

 

 

Die Fachpersonenkommission

Die Fachpersonenkommission setzt sich aus Expert:innen verschiedener Fachverbände Fachbereiche zusammen, die über umfassende Erfahrung in der Beratung und Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Essstörungen sowie deren Familien verfügen. Durch ihre Expertise stellt die Kommission sicher, dass die FIAT-Studie praxisnah ist, den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht wird und der Kontakt zu hilfesuchenden Studien- Familien optimal gelingt. Darüber hinaus wird es nach der Studie, wenn die Wirksamkeit der FBT wissenschaftlich bestätigt werden konnte, hohen Informationsbedarf in der Öffentlichkeit und Fachkreisen geben. Durch die Mitarbeit in der FIAT-Studie von Anfang an sind die ausgewählten Experten ideal aufgestellt, um diese Funktion übernehmen zu können.

 

Mitglieder

Corina Lendfers, lic.rer.publ.HSG – Elternnetzwerk Magersucht
Corina Lendfers ist Staatswissenschaftlerin, Autorin und Mutter von sechs Kindern. In der Fachpersonenkommission der FIAT-Studie vertritt sie das Elternnetzwerk Magersucht. Das Netzwerk bietet Unterstützung für Eltern in Form von Selbsthilfe, die (noch) keinen passenden Therapieplatz für ihr Kind gefunden haben, und setzt sich für Aufklärung und Stärkung der Eltern ein. Das Elternnetzwerk bringt sein Erfahrungswissen in die Studie ein und unterstützt die einerseits bei der Rekrutierung der Familien. Eine weitere, wichtige Aufgabe ist es, dabei zu unterstützen, dass die FIAT-Studienfamilien parallel nicht das Selbsthilfe-Angebots nutzen, damit die Studienergebnisse nicht verfälscht sowie keine widersprüchlichen Informationen an die Studienfamilien gelangen.  

 

Eva Mahkorn – Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
Eva Mahkorn ist approbierte Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie und EMDR. Seit 2015 arbeitet sie in eigener Praxis in Landsberg am Lech und ist auf die Behandlung von Essstörungen bei jungen Menschen und deren Familien spezialisiert. Aktuell absolviert sie die FBT-Zertifizierung über das amerikanische FBT-Trainings-Institut und erhielt im Rahmen der Studie Einblick nahm regelmäßig anin die  Supervisionen mit Prof. Daniel Le Grange sowie dem FBT-Team der Charité Berlin teil.

 

Angelique Hentschel – Dick & Dünn e.V. Berlin
Angelique Hentschel ist Diplom-Sozialpädagogin, Systemische Beraterin, Suchttherapeutin sowie Kunst- und Kreativtherapeutin. Als hauptamtliche Mitarbeiterin des Dick & Dünn e.V. Berlin berät sie Betroffene und Angehörige, führt Fachberatungen und Fortbildungen durch und leitet Gruppen. Zudem ist sie Ansprechpartnerin für das Kooperationsprojekt „Bitter & Süß“, eine Wohngemeinschaft für Jugendliche mit Essstörung.

 

 

Die Steuerungskommission

Die Steuerungskommission besteht aus renommierten Wissenschaftler:innen, Kliniker:innen und Expert:innen aus Wirtschaft und Management. Sie unterstützen die Leitung der Studie, indem sie ihre Erfahrungen und Kontakte bei Herausforderungen einbringen, die während der Planung und Durchführung der Studie entstehen können. Es werden verschiedene Aspekte wie Strategien zur Rekrutierung, der Ablauf der Studienerhebungen, die konkrete Durchführung der Therapien oder auch ganz spezifische Situationen in den Studienzentren besprochen. Dabei steht stets das Ziel im Vordergrund, die Qualität der Studie sicherzustellen, ein reibungsloses Arbeiten für alle Beteiligten zu ermöglichen und somit den teilnehmenden Familien die bestmögliche Therapie und Betreuung anzubieten. Zu den Kernaufgaben der Kommission gehören unter anderem die Auswahl der Fragebögen, die Festlegung der Ein- und Ausschlusskriterien sowie die fortlaufende Überprüfung des Studienfortschritts. Bei Bedarf werden Empfehlungen zur Anpassung des Studienablaufs ausgesprochen.

 

Mitglieder

Prof. Dr. Christoph Correll
Christoph Correll ist Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie von Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen. Mit über 1000 publizierten wissenschaftlichen Artikeln und Mitgliedschaften zahlreicher Expertengremien bringt er große Expertise im Bereich der Wissenschaft und klinischen Studien mit. Gemeinsam mit Verena Haas leitet er die FIAT-Studie und trägt mit seinen Erfahrungen und Fachwissen zum Gelingen der FIAT-Studie bei.  

 

Dr. oec. troph. Verena Haas
Verena Haas ist Ernährungswissenschaftlerin und Ernährungstherapeutin an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Charité – Universitätsmedizin Berlin und leitet dort seit 2018 den Forschungsbereich für Essstörungen. Nach ersten Berührungspunkten mit der FBT während eines Forschungsaufenthaltes in Sydney 2003 brachte sie ihr Wissen zu der in Deutschland damals noch unbekannten Therapieform mit nach Berlin und setzte sich für die Etablierung eines entsprechenden Programms an der Charité ein. 2019 leitete sie in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Correll die Berliner FBT-Pilotstudie, welche die Grundlage für die jetzt deutschlandweit durchgeführte FIAT-Studie darstellte. In ihrer Rolle als Studien- und Projektleitung von FIAT trifft sie in Absprache mit den Kommissionen und dem Berliner FIAT-Team die wichtigen Entscheidungen zur Planung und Durchführung der Studie und koordiniert alle am Projekt beteiligten Parteien.

 

Viktor Nöhles
Viktor B. Nöhles ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Im Rahmen der FIAT-Studie übernimmt er zentrale Aufgaben im Projektmanagement, darunter die Koordination der beteiligten Partner, die Steuerung vertraglicher und datenschutzrechtlicher Prozesse sowie die Organisation und Sicherstellung der Finanzierung. Seine langjährige Erfahrung in der Koordination von Studien, unter anderem zur Früherkennung von Psychosen bei Kindern und Jugendlichen sowie zur Erforschung von Depressionen bei Erwachsenen, bringt er gezielt in die Umsetzung der Studie ein.

 

Prof. Dr. Stefan Ehrlich
Stefan Ehrlich ist Bereichsleiter der Abteilung für Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften sowie der Abteilung für die Behandlung und Erforschung von Essstörungen an der Technischen Universität Dresden. Er ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie und konzentriert sich in seiner Forschung auf die biologischen Prozesse, die psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter zugrunde liegen. In der Steuerungskommission berät er mit seiner Expertise zu allen Fragen der Umsetzung der stationären Behandlung von Anorexia nervosa im Rahmen der FIAT-Studie.

 

Prof. Dr. Ulrich Voderholzer
Prof. Dr. Ulrich Voderholzer ist ärztlicher Direktor der Schön Klinik Roseneck, Leiter einer Arbeitsgruppe für Psychotherapie und Versorgungsforschung am LMU Klinikum München und Professor an der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. Seine Schwerpunkte liegen in der Erforschung und Behandlung von Ess- und Zwangsstörungen. Er ist Sprecher des Kuratoriums des Bundesfachverbands für Essstörungen und wirkt an der Ausarbeitung der 2. Revision der S3-Leitline zur Behandlung von Essstörungen mit. Als Leiter der deutschlandweit größten Klinik zur Behandlung auch von sehr schweren Formen von Essstörungen bringt er seine Expertise und Erfahrung in die Planung und Durchführung der FIAT-Studie ein.

 

Martin Wiesmann
Martin Wiesmann ist selbstständiger Berater für Geopolitik und Government Affairs, Mitgründer einer Denkfabrik und Aufsichtsrat. Er ist Vater von vier Töchtern und in der Steuerungsgruppe der FIAT-Studie als Patientenvertreter tätig. Martin Wiesmann hat über mehrere Jahre seine jüngste, an Anorexie erkrankte Tochter begleitet und dabei weitreichende Erfahrungen in der ambulanten, klinischen und familiären Betreuung einer Anorexie-Patientin gesammelt.